EMMA - das politische Magazin von Frauen
Gerechte Rente: Sind „Mütter unbezahlbar?“
Sie wollen keine Blumen am Muttertag – sie wollen Geld und Gerechtigkeit. Deshalb werden sie am Freitag, 10. Mai, und Samstag, 11. Mai, mit Schürzen und Stoffwindeln in den Fußgängerzonen von Bad Honnef und Köln stehen – und zeigen, dass Mutti nicht mehr duldsam ist. Die Forderung der „Mütter für Rentengerechtigkeit“: Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, bekommen für die Erziehungszeit nur einen statt drei Entgeltpunkte für ihre Rente angerechnet. Das macht einen Unterschied von mindestens 56,14 € pro Monat. „Diese Benachteiligung wiegt umso schwerer, als für die vor 1992 Geborenen kein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung bestand“, erklärt Brigitte Neuß (Foto re), Gründerin der Initiative aus Swisttal und Mutter von drei Kindern. Aber der Gesetzgeber stellt sich quer: Kein Geld. Das wollen die „Mütter für Rentengerechtigkeit“ nicht gelten lassen. Unter dem Motto „Mütter unbezahlbar?“ hatten sie schon am Internationalen Frauentag auf dem Bonner Marktplatz protestiert – jetzt sind Bad Honnef und der Kölner Neumarkt an der Reihe. – P.S. Der Muttertag ist übrigens eine gemeinsame Erfindung des „Verbands Deutscher Blumengeschäftsinhaber“ und der „Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung“. Mehr zu seiner fragwürdigen Geschichte steht hier.
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Von Frauen, für Frauen, gegen Sexismus
Die re:publica 2013 hat begonnen - und dieses Jahr ist alles (noch) größer. Der Ort: das 23.000 Quadratmeter große Messegelände „Station Berlin“. Die Anzahl der Gäste: 5.000. Die Anzahl der Frauen auf den Bühnen. Und vor allem auch: Die Anzahl der Themen, die Frauen direkt betreffen. Allen voran: der #aufschrei, der sich an Tag Eins der BloggerInnen-Konferenz wie ein roter Faden beispielhaft durch Talks zog – und weiterhin ziehen wird. Am 8.5. um 16.15 Uhr spricht u.a. Anne Wizorek über die Auswirkungen der Sexismus-Debatte. Tipp: Spiegel Online zeigt die gesamte Konferenz im Live Stream, die Vorträge kann man nachträglich auch im Netz anschauen. Besonders zu empfehlen: Laurie Penny über Cybersexismus. Die britische Feministin analysierte die Gewalt gegen Frauen im Netz umfassend, räumt mit Klischees auf – und liefert auch einige Lösungsansätze. Hier geht es zum Videomitschnitt. - Mehr zum Thema Netzfeminismus in EMMA: Feminismus 2.0.; WikiWomen unite; Digitale Gesellschaft - frauenlos?; Brüll zurück!; Geschlechterkrieg im Internet?
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Woher kommt das Böse?
Ab heute steht Beate Zschäpe vor Gericht. Es wird mit einem Mammutprozess gerechnet, der über Monate, wenn nicht gar Jahre geht. Dabei wird es nicht nur um die persönliche Schuld der Angeklagten gehen und die ihrer beiden toten Komplizen, sondern auch um ihr Umfeld, das bis in den Verfassungsschutz hineingeragt zu haben scheint. Im Gerichtssaal sitzen nicht nur JournalistInnen, sondern auch die Verwandten der Opfer, die über Jahre selber verdächtigt worden waren, am Tod ihrer Väter, Brüder und Ehemänner schuld zu sein. Zschäpe wird der Mittäterschaft an zehn Morden und mehreren Mordversuchen angeklagt. Keine schöne Sache für die AnhängerInnen einer quasi naturgegebenen Friedfertigkeit der Frauen. Eine Flut von Publikationen hat bereits versucht zu ergründen, wie das Böse in die desorientierte, revoltierte junge Frau aus dem Osten hineingekommen ist. Eine lieblose und vaterlose Kindheit – aber die haben viele und werden dennoch keine MenschenhasserInnen und RassistInnen. Und welche Rolle spielen Frauen eigentlich in der extremen Rechten? Weiterlesen
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Femen gegen Islamismus
Sie haben einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Sie seien rassistisch, imperialistisch, kolonialistisch, eurozentristisch und natürlich islamophob. Sie bevormundeten muslimische Frauen und kriminalisierten alle muslimischen Männer. Warum? Weil die Femen am 4. April in Berlin, Paris, Brüssel, Kiev und weiteren Städten für die Freilassung ihrer tunesischen Aktivistin Amina Tyler eine ihrer Oben-Ohne-Aktionen gestartet hatten. Motto: „Topless Jihad“. Die 19-jährige Amina hatte aus Protest gegen die neuen fundamentalistischen Machthaber in Tunesien im Netz mit nacktem Oberkörper posiert. Aufschrift: „Fuck your morals“. Daraufhin verschwand sie spurlos. Ein Geistlicher forderte ihre Steinigung. Der mediale Aufruhr, der nun losbrach, richtete sich aber nicht gegen die Entführer – sondern gegen den Protest der Femen. Jetzt antwortete Femen-Gründerin Inna Shevchenko: „Schwestern, es interessiert uns nicht, wie oft eure Männer beten. Aber es interessiert uns sehr, was sie zwischen diesen Gebeten tun." Weiterlesen
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Iris von Roten: Die Rebellin als Fimstar
Der Briefwechsel zwischen Iris und Peter von Roten, dem provokativsten Paar der jüngeren Schweizer Geschichte, erschien posthum 2007 unter dem Titel „Verliebte Feinde“. Jetzt kommt der gleichnamige Film über die „Simone de Beauvoir der Schweiz“ und ihre turbulente Beziehung zu ihrem Ehemann in unsere Kinos. Dokufiction nennt sich dieses Genre. Die Protagonisten werden von Schauspielern verkörpert, dazwischen sprechen Zeitzeugen. Die Rezensentin muss gestehen, dass sie sich eher lustlos in die Pressevorführung gesetzt hat. Aber dann! Ja! Es funktioniert! Man denkt: Ja, diese Menschen hätte man gern gekannt. Mit denen hätte man gern diskutiert. Weiterlesen
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Die Maibaum-Rebellinnen von Regensburg
Die Maß Bier haben sich die Frauen redlich verdient! Hier sehen wir die „Wilden 13“ aus Regensburg Prüfening. Zünftige Maibaum-Rebellinnen, die Geschichte schrieben. Erstmals haben sie 2012 Seite an Seite mit 13 Burschen den 17 Meter hohen und 20 Zentner schweren Maibaum aufgestellt. In Lederhosen, versteht sich. Das sorgte für Empörung. Der Fischerverein Prüfening sagte prompt seine Teilnahme ab: „Wir haben nichts gegen Frauen. Aber es geht nicht, dass sie den Baum mit aufstellen.“ Doch CSU-Ortsvorsitzende Ellen Bogner ließ sich nicht entmutigen. „Wir wollen nicht nur am Herd stehen und Kinder kriegen. Wir wollen in die erste Reihe!“ Auch in diesem Jahr werden die wilden Frauen auf dem Marktplatz wieder kräftig zupacken, wenn es heißt: 1,2,3 – Hau ruck!
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Eine Feministin und eine Deutsche Ministerinnen!
Berlusconi pflegte Ex-Schönheitsköniginnen ins Kabinett zu holen und „Felinen“ – diese Blondinen mit dem Trippelschritt, der hohen Stimme und den gespritzten Lippen – sind auch im italienischen Fernsehen allgegenwärtig. Aber jetzt kommen gestandene Frauen an die Macht. Der 46-jährige Enrico Letta, Ministerpräsident der großen Koalition, holte sieben Frauen in sein 21-köpfiges Kabinett. Und was für welche! Die Feministin, Menschenrechtlerin und Kirchenkritikerin Emma Bonino (re neben Ministerpräsident), 65, wird tatsächlich Außenministerin. Die beliebte Querdenkerin war lange im EU-Parlament und unter Prodi Europaministerin. Die Parteilose gilt als unvereinnahmbar und ist selbstverständlich für das Recht auf Abtreibung. „Sie ist ein Wirbelsturm“, klagte der Chef der kleinen Radikalen Partei, für die sie antrat. In einer Politikpause zwischen 2001 und 2005 lernte Bonino Arabisch und zog nach Kairo. Dort kämpfte sie u.a. gegen die Genitalverstümmelung. – Auch die 48-jährige Josefa Idem (1. v. li) ist nicht ohne. Sie wurde zur Frauenministerin ernannt. Jenseits der Alpen ist die Kanutin aus Goch am Niederrhein und Olympia-Siegerin eine Sportlegende. Weiterlesen
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Nur Silber für den mutigsten Film des Jahres!
In Paris ist zurzeit die ganze Stadt gepflastert mit den Filmplakaten zu Margarethe von Trottas „Hannah Arendt“. Der gleichzeitig in 19 Sälen angelaufene Film ist Stadtgespräch. In Berlin erhielt jetzt zwar die Hauptdarstellerin Barbara Sukowa die „Goldene Lola“, zumindest das war unvermeidlich. Doch der mutigste Film des Jahres musste sich mit Silber begnügen. Das Gold bekam ein „charmanter Debutfilm“ (Spiegel): „Oh Boy“, von Jan Ole Gerster. Oh Boys, mal wieder eine Gelegenheit verpasst, das Werk einer Frau angemessen zu würdigen! „Hannah Arendt“, Trottas 25. Film, ist nämlich vielleicht ihr bester. Doch es geht bei solchen Preisen natürlich nicht nur um die Ehre, sondern auch um viel Geld. Weiterlesen
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Über späte Mütter und Bräute von heute
Die italienische Rockröhre Gianna Nannini hat schon so einige Skandale hinter sich. Ihr jüngster ist nicht mal einen Meter hoch, drei Jahre alt und heißt Penelope: Nanninis Tochter, die sie mit 54 Jahren bekommen hat. Italien stand Kopf bar der „späten Mutter“. Dabei ist Nannini kein Einzelfall. Das zeigt die EMMA-Titelgeschichte „Mutter werden mit 50plus“. Doch während Väter auch jenseits der 70 als völlig normal gelten, sind Mütter über 50 ein Aufreger. Außerdem in dieser Ausgabe: Männer gegen Sexismus – ein Schwede und ein Deutscher über die #aufschrei-Debatte. Alice Schwarzer über Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit – wie wär’s mit Bedauern? Laurie Penny über die Vergewaltigung von Steubenville – das „Abu Ghraib der Rape Culture“. Katrin Bauerfeind über den Hochzeits-Hype – Nein, ich will nicht!“ Und im Dossier geht es diesmal um wortgewandte Rapperinnen von Berlin bis New York. Weiterlesen
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Justizministerin blockiert schärferes Gesetz
Die Schelte der EU scheint gewirkt zu haben. In Berlin bewegt sich etwas in Sachen Prostitutionsgesetz. Das heißt: Es könnte sich etwas bewegen, wenn nicht ausgerechnet die Justizministerin den Gesetzentwurf blockieren würde. Am letzten Montag war Deutschland offiziell gerügt worden. Die EU-Kommissarin für Innenpolitik, Cecilia Malmström, hatte in einem Bericht den besorgniserregenden Anstieg des Menschenhandels festgestellt. Deutschland spielt dabei eine besonders ungute Rolle, denn: Obwohl es mit einem der liberalsten Prostitutionsgesetze der Welt, das Prostitution zum normalen Beruf erklärt, dem Handel mit der Ware Frau Vorschub leistet, hat die Regierung die EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels nicht erfüllt. Weiterlesen
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Bushido, die Mafia – und Alice
Kein Blog von Alice Schwarzer wurde so häufig angeklickt wie ihre „Antwort an den deutschen Rapper Nr. 1“ vom 8. Februar 2010. Und bis heute sprechen sie auf der Straße vor allem junge Männer zustimmend darauf an. Denn die haben die Schnauze voll von dem Großmackergehabe dieses Wichtigtuers. Nun enthüllt und belegt der Stern etwas, was die EMMA-Herausgeberin schon damals thematisiert hatte: nämlich Bushidos sehr innige Verbindungen mit dem Abou-Chaker-Clan, palästinensische Libanesen mit mafiösen Strukturen in Berlin. Anis Mohamed Youssef Ferchichi, wie Bushido bürgerlich heißt, wird laut Stern-Beleg in Polizeiakten als „Mitglied“ der Abou-Chaker-familia geführt. Er hat Clan-Chef Arafat eine Generalvollmacht ohne jede Einschränkung über sein gesamtes Vermögen gegeben, über seinen Tod hinaus. So etwas ist selbst unter Eheleuten ungewöhnlich. Der Sohn einer (geschlagenen) deutschen Mutter und eines (schlagenden) tunesischen Vaters trägt inzwischen auch einen einschlägigen Bart, mit dem er unter seinen tunesischen Brüdern nicht weiter auffallen würde. Besonders skandalös ist das Ganze, weil der offen gewaltverherrlichende, frauenverachtende, antisemitische Bushido seit der Verfilmung seines Lebens in Berliner Salons verkehrt und auch konservative Politiker wie zum Beispiel Seehofer sich mit ihm schmücken. Grotesk wurde es, als Bushido im vorletzten Jahr ein Bambi für gelungene Integration bekam.
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Das Buch zur Kampagne gegen Sexismus
In dem Taschenbuch sind sie alle versammelt – von den #aufschrei-Aktivistinnen bis hin zu Ministerin von der Leyen, die findet: Schade, dass wir in Deutschland keine political correctness haben wie in Amerika! Herausgeberin Alice Schwarzer hat die wichtigsten Stimmen und Argumente der Protestwelle 2013 gegen Sexismus zusammengestellt, sowie der ersten Protestwelle aus den 1980er Jahren. Das Buch ist Augenöffner, Argument und Waffe zugleich. Unentbehrlich beim Kampf gegen den alltäglichen Sexismus. „Es reicht! Gegen Sexismus im Beruf“, Hg. Alice Schwarzer (EMMA/KiWi-TB, 8.99 €). Buch im EMMA-Shop bestellen
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Halber Sieg für von der Leyen?
Sie hatte hoch gepokert. Noch bis zum Montag hatte Ursula von der Leyen offen gelassen, ob sie heute gegen ihre eigene Fraktion und für eine feste Frauenquote in den Aufsichtsräten stimmt. So hatte die Arbeitsministerin gemeinsam mit den Quoten-Rebellinnen in den eigenen Reihen eine gewaltige Drohkulisse aufgebaut – und der Kanzlerin einen Kompromiss aus dem Kreuz geleiert: 30 Prozent Frauen bis 2020 – im Wahlprogramm. So gab es heute keine Überraschung mehr: Der Bundestag hat die Quote abgelehnt - mit den Stimmen der Quoten-Befürworterinnen. Die Debatte war dennoch aufschlussreich. Unter anderem deshalb, weil Frauenministerin Schröder zumindest in einem Punkt Recht hatte. Weiterlesen
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Cohn-Bendit erhält den Theodor-Heuss-Preis…
… und EMMA gratuliert nicht. Denn wir meinen, dass die Ehrung im Namen eines der wenigen Männer, der in einer wirklichen Partnerschaft mit einer frauenbewegten Frau gelebt hat, mehr als deplatziert ist. Cohn-Bendit hat in der Tat den sexuellen Missbrauch nicht nur gebilligt, sondern verharmlost, ja propagiert. Er hat das in einer Zeit getan, die, wie er selber jetzt sagte, „so etwas geduldet hat“. Die Zeit – die 60er und 70er Jahre – hat das vor allem „geduldet“, weil linke Leader wie Cohn-Bendit diese Art sexueller Freiheiten auf Kosten Schwächerer aufs Schild gehoben hatten. Und es gab auch damals schon Männer und Frauen, die das kritisiert haben; nicht zuletzt Feministinnen. Bereits 2001 hat Alice Schwarzer, einstige politische Weggefährtin von Cohn-Bendit, „dem roten Dany“ einen offenen Brief in Sachen Missbrauch geschrieben – er hat nie geantwortet. Und er hat bis heute kein bedauerndes oder gar selbstkritisches Wort dafür gefunden. Hier der Text von Alice Schwarzer: „In der Vergangenheit liegt die Gegenwart“.
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Maischberger-Sendung über Sexismus
AutorInnen der ersten und der zweiten Protestwelle gegen Sexismus im Beruf, von 2013 sowie aus den 70er und 80er Jahren, versammelt das gerade erschienene KiWi-Taschenbuch. Sandra Maischberger nimmt die Bucherscheinung zum Anlass, über das Thema kontrovers zu diskutieren. Mit in der Runde, neben Herausgeberin Alice Schwarzer: eine echte Feme, eine der #aufschrei-Initiatorinnen, sowie Heiner Lauterbach und die bei Männerbünden sehr beliebte Birgit Kelle. Dienstagabend, ab 22.45 Uhr in der ARD. Wir sind gespannt! Buch im EMMA-Shop bestellen
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L-Beach geht in die vierte Runde
Das Wichtigste zuerst: Es gibt noch Tageskarten und Übernachtungsplätze. Für Kurzentschlossene geht also noch was - auch wenn zu „L-Beach 2013“, dem größten Lesben-Festival Europas, wieder rund 4.000 feierwütige Damen am Weissenhäuser Strand an der Ostsee erwartet werden. Motto: „Girls love music, fun and holidays“. Weiterlesen
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Alice Schwarzer über die Renaissance des Feminismus
Auf meinem Schreibtisch liegt eine fliederfarbene Karte. Eine Postwurfsendung, die ich aus meinem Briefkasten auf dem Land gefischt habe. „Herzlich willkommen“, steht da. Und: „In Dir steckt mehr als Du denkst!“ Es ist die Einladung zu einem „Frühstückstreffen für Frauen“ im benachbarten Gemeindehaus. Daneben liegt ein potenzieller Bestseller: „Lean in – Frauen und der Wille zum Erfolg“. Die Autorin, Sheryl Sandberg (Foto), sieht mir direkt in die Augen, mit einem strahlenden Lächeln, gewandet in einen weißen V-Ausschnitt-Pullover. Beide Druckerzeugnisse wollen mir ein und dasselbe vermitteln, das eine auf bescheidenem Provinz-Niveau, das andere im ambitiösen Weltmaßstab: Du bist zwar nur eine Frau, aber du kannst es schaffen! Weiterlesen
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FrauenFilmFestival in Dortmund
Hier treibt der französische Stummfilmstar Musidora anno 1915 als Diebin Irma Vep ihr Unwesen über den Dächern von Paris. Irma ist eine von vielen „Bösen Frauen“, die das Internationale FrauenFilmFestival diesmal in Dortmund vorstellt, passend zum Festivalmotto: „Exzess!“ Um Grenzüberschreitungen aller Art geht es in den rund 80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen, die das Festival vom 9.bis 14. April zeigt. Vom feministischen Klassiker „Dialogues with Madwomen“, in dem Frauen über ihre Psychiatrieerfahrungen erzählen, bis zum Boykott der Geschlechtergrenzen in „Peaches does herself“.
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Zum Tod der eisernen Lady
In der Vor-Merkel-Ära, an die wir uns kaum noch erinnern, war sie die Dame im „Gruppenbild mit Dame“, genauer: Sie war die eiserne Lady mit der festgesprayten Fönfrisur, der dreireihigen Perlenkette und der immer eleganten Handtasche. Die Handtaschenindustrie müsste ihr eigentlich ein Denkmal setzen. Heute verstarb Margaret Thatcher im Alter von 87 Jahren. In den letzten Lebensjahren lebte die einstige britische Premierministerin (1979-1990) ganz zurückgezogen, nach mehreren Schlaganfällen war sie in der Demenz versunken. Allgemeinpolitisch gesehen war die Tochter eines Kolonialwarenhändlers und einer Schneiderin durchaus kritisch zu sehen. Sie verordnete den Briten in der Wirtschaftskrise mit eiserner Faust eine Radikalkur, die auf Kosten der Schwächeren ging; und sie führte den absurden Falklandkrieg, der über tausend Menschenleben kostete. Frauenpolitisch aber war Thatcher der Knaller! Kollegen wie Untergebene zitterten vor ihrem resoluten Charme, dieser unwiderstehlichen Mischung aus energischer Mutter, raffinierter Domina und brachialem Kerl. In EMMA schrieb Sonia Mikich, die Halb-Britin, schon nach Thatchers Rücktritt am 22. November 1990 eine Trauerrede: „Miss you, Maggie“. Hier ihr historischer Text.
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Femen protestieren gegen Islamismus
Sie taten es am 4. April gleichzeitig: vor der Moschee in Berlin, vor der tunesischen Botschaft in Paris, in Brüssel, Italien und der Ukraine. Die Femen haben zum Oben-Ohne-Protest gegen die Islamisten aufgerufen. Auslöser: In Tunesien hatte eine 19-Jährige ein Foto in Femen-Manier ins Netz gestellt, um gegen die Unterdrückung der Frauen in dem Ursprungsland der Arabellion zu protestieren - prompt forderte ein Prediger ihre Steinigung. Seither ist die junge Frau verschwunden. Weiterlesen
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